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Dino-Henne-Ei

<Lecture Performance, dt.>

Julia Grillmayr und Christina Gruber
Freitag, den 4. Juni 2021
14:00 – 15:30 Uhr
Ort: Open University, Urfahraner Marktgelände

Abstract

Wir denken über ›Wildnis‹ nach. Am besten in Zeitschlaufen. Rückblickend auf das Erdzeitalter, das nach der menschlichen Spezies benannt wurde. Eine Epoche, in der die ›Wildnis‹ gefunden wird, da die ›Wildnis‹ verloren ging. Wir unternehmen eine ›Archäologie der Zukunft‹, die unheimliche Zeitgenossenschaften freilegt: Archosauria (Vögel) und Acipenseridae (Störe) teilen sich diese Erdschicht mit Dinosauriern sehr unterschiedlicher Natur. Wir tragen Schichten ab und fördern fabulierte Fossilien zutage. Die kolonialen, rassistischen und frauenfeindlichen Rückstände, die an der ›Wildnis‹-Idee kleben, bekommen wir nicht ins Reine, aber die Faszination rund um diese Idee und warum sie auch in aktuellen Ökofeminismen auftaucht, wird ein Stück weit freigelegt.

Biografien

Julia Grillmayr ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Journalistin, Radiomacherin und Wissenschaftskommunikatorin in Wien und Linz. Sie forscht an der Kunstuniversität Linz an dem Projekt Science Fiction, Fact & Forecast zu Szenario-Techniken in zeitgenössischer Science Fiction-Literatur und Futurologie. Sie macht die Radiosendung Superscience Me. Die restliche Zeit verbringt sie in den schlammigen Wäldern der Donauauen und in Steppschuhen.

Christina Gruber ist Gewässerökologin, bildende Künstlerin und Störbetreuerin in Wien. Sie forscht am Institut für Hydrobiologie der Universität für Bodenkultur Wien für das Projekt LIFE Sterlet, mit dem Ziel, Wildpopulation des Störs in der Donau zu stärken. Im Jahr 2018 veröffentlichte sie das Buch From Mud To Outer Space, das entlang großer Flüsse navigiert und mit Hilfe spekulativer Narration Beziehungen zwischen den Arten, alternative Formen der Pflege, politische Resilienz und ökologische Pädagogik erforscht.