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Isolated Soundscapes: The Ear and the Speaker

<Gespräch, dt.>

Adam Merki, Julian Umhaller, Enrique Tomás & Echo Ho
Sonntag, den 6. Juni 2021
13:00 – 14:30 Uhr
Ort: Open University, Urfahraner Marktgelände

Abstract

Isolated Sounds: The Ear and the Speaker handelt weniger vom natürlichen Hören als von der Isolation von Tönen während des Hörens und bei der Herstellung von Tönen. Wir hören nur in der Beziehung zu Hörbarem und hören keinesfalls den wirklichen Ton, sondern stellen den Ton in unserem Kopf her. Um diese Leistung vollbringen zu können, müssen wir jedoch den Lärm isolieren und die Kontrolle an unsere Hörinstrumente abgeben, wir müssen und tendieren sogar dazu, uns auf den Prozess der Naturalisierung einlassen. Dieser Prozess ist jedoch keine Entmächtigung sondern Ermächtigung, denn das Bewusstsein über die Tücken des Tons erlaubt uns, mit dem Ton in Beziehung zu treten. Damit bleibt trotz des Moments der Isolation Ton ein Medium der Teilnahme, denn ohne das Hören (und damit unserer Interpretation) funktioniert dieses nicht.

Biografien

Adam Merki studiert seit dem Wintersemester 2020/21 Medienkultur- und Kunsttheorien an der Kunstuniversität Linz. Er forscht zu modernen Medien, zum Gesamtkunstwerk nach Wagner, als auch zu Kunst und Gesellschaft vom frühen 20. Jahrhundert bis heute. Sein Interesse an Sound besteht seit 2012, seit dem Abschluss am Berklee College of Music in »Professional Performance – Bass and Professional Music«. Mit Isolated Soundscapes versucht er zusammen mit Julian Umhaller, den Schwerpunkt »Sound« an der Kunstuniversität stärker zu etablieren.

Julian Umhaller studiert seit dem Wintersemester 2019/20 im Masterstudium MKKT an der Kunstuniversität Linz. Im Laufe des wissenschaftlichen Werdens entwickelte sich sein Fokus vor allem auf Sound und dessen vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Der Schwerpunkt ist dabei Ton als ein entscheidendes Medium der Narration. Dies verschränkt sich mit dem Fokus auf technologische Entwicklung in der Arbeit mit modularen Synthesizern und anderen elektronischen Instrumenten, sowie dem Experimentieren und den Möglichkeiten elektronischer Musik.

Enrique Tomás (* 1981) ist Soundkünstler und Postdoktorand am Tangible Music Lab, der in Sound, Kunst und Technik neue Möglichkeiten des Ausdrucks sucht. Die Gemeinsamkeiten zwischen Klangkunst, Computermusik, Lokalmedien und der Mensch-Maschine-Interaktion sind Teil seiner Forschung. Tomás hatte bereits Auftritte und Ausstellungen u. a. im ZKM Karlsruhe, Ars Electronica Festival, Sónar, SMAK, und STEIM. Seine Forschungsergebnisse präsentierte er auf internationalen Konferenzen wie NIME, ICMC, SMC, TEI und TENOR. Von Telefónica Vida, der Phonos Foundation, der Akademie der bildenden Künste Wien und dem Art Council of Madrid erhielt er zahlreiche Stipendien für seine künstlerische Arbeit.

Echo Ho ist eine in Beijing geborene und in Köln lebende interdisziplinäre Künstlerin. Ho promoviert an der Kunstuniversität Linz. Musikmachen mit Gartenarbeit und radikale Paradigmen der Verkörperung im postdigitalen Kontext sind Teil ihrer künstlerischen Forschung. Ho schloss mit einem Diplom an der Kunsthochschule für Medien (KHM) ab und erhielt ein Stipendium an der Graduiertenschule der UDK Berlin. Ihre Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, unter anderen in He Xiangning Art Museum Shenzen, Center-A in Vancouver, ZKM Karlsruhe und ISEA Ruhr. Sie hielt Vorträge und Workshops an vielen Universitäten (London, Hangzhou, Beijing, Wien, Kolumbien).